Wie ein Straßenhändler in Ghana die Idee zu Afrotist entfacht hat

Eine Geschichte über Kunst, Vertrauen, Enttäuschung – und Vision

Im Jahr 2023 reiste ich nach Ghana – auf der Suche nach Sonne, Kultur und vielleicht auch mir selbst.

Was ich fand, war weitaus mehr: Die erste Idee für etwas, das später zu Afrotist werden sollte.

 


Die Begegnung

In den Straßen von Accra traf ich auf Nana Kwame – einen charmanten, witzigen und leicht hartnäckigen Straßenhändler. Mit einem frechen Grinsen und viel Herz bot er Kunstwerke und personalisierte Armbänder an. Was als Preisverhandlung begann, entwickelte sich schnell zu einem ehrlichen Gespräch über Familie, Herkunft und seine Leidenschaft zur Kunst.

Er sprach von seinem kleinen Sohn, seiner Hoffnung auf ein besseres Leben – und seine Augen glänzten vor Stolz, als er mir seine handgemachten Armbänder zeigte.


Die Community hilft

Ich folgte meiner Intuition, kaufte spontan einige Armbänder – und teilte seine Geschichte auf Instagram.

Was dann passierte, überraschte uns beide: Meine Community reagierte sofort – es kamen über 15 Bestellungen zusammen. Kwame machte ein gutes Geschäft. Und ich spürte zum ersten Mal: Da steckt Potenzial.

Wir tauschten Kontakte aus. Ich versprach, vor meiner Abreise nochmal vorbeizuschauen, um auch seine Acryl-Leinwände anzuschauen.

Er war begeistert – und von da an rief er halb Accra zusammen, sobald ich auftauchte:

Edem ist wieder da!


Zwischen Kunst, Freundschaft und Fürsorge

Kwames Fürsorge ging sogar so weit, dass er mich nach jedem Einkauf bis zum Uber eskortierte, um sicherzugehen, dass der Fahrer auch alles richtig machte.

Charmant – manchmal fast zu viel – aber ehrlich gemeint. Und das zählte.

Vor Ort begann ich zu träumen:

Warum nicht mein Netzwerk in Deutschland nutzen, um Künstler wie ihn zu unterstützen?





Die Wende

Zurück in Deutschland hielten wir Kontakt. Ich gab ihm weitere Aufträge, die er sauber und zuverlässig abwickelte.

Bis er mir ein neues Kunstwerk anbot – das Werk, das du hier oben siehst. Ich war hin und weg und bestellte es sofort.

Doch: Das Originale Werk kam nie an.

Kwame sagte, der Künstler sei mit dem Geld verschwunden.

Ich blieb ruhig, hoffte, vertraute – doch mit jedem Tag ohne Antwort wuchs die Enttäuschung.


Das Ende einer Freundschaft?

Nach mehreren Warnungen beendete ich die Geschäftsbeziehung.

Was als inspirierende Begegnung begonnen hatte, endete mit Frust, Misstrauen und finanziellem Verlust.

Aber: Ich wusste tief in mir, dass das nicht das Ende meiner Idee war.


Die Geburt von Afrotist

Wenn jemand aus Schmerz Gold machen kann, dann ich.

Und so wurde Afrotist geboren – nicht aus Naivität, sondern aus Erfahrung.

Nicht aus Enttäuschung, sondern aus einem starken Wunsch, es besser zu machen.

Afrotist ist heute eine Plattform, die afrikanische Künstler*innen unterstützt – ehrlich, fair, mit Respekt und echter Perspektive.

Denn ich glaube:

Kunst kann Leben verändern. Wenn sie mit Herz gemacht – und mit Würde verkauft wird.


Fazit: Aus einer Begegnung wurde eine Vision

Was mich Nana Kwame gelehrt hat, war mehr als ein Geschäft – es war eine Lektion über Menschen, Systeme und den Wert von Vertrauen.

Diese Geschichte ist der Ursprung von Afrotist – und sie erinnert mich daran, warum ich das hier tue. Jeden Tag.


Danke, dass du hier bist und Afrotist ein Stück mitträgst.

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